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Qries

Resilienz bedeutet Flexibilität und Beweglichkeit. 18, S.22

 

Was ist (Supply Chain) Resilienz?

Resilienz wird definiert als "die Fähigkeit eines Systems, nach einer Störung in seinen ursprünglichen Zustand zurückzukehren oder einen neuen, wünschenswerteren Zustand einzunehmen". 18, S.3; 19
 

Wie kann eine resiliente Supply Chain geschaffen werden?

Es gibt eine Reihe von Grundsätzen, die befolgt werden sollten, um eine funktionierende, effiziente, aber auch resiliente Supply Chain zu erhalten.
  1. Resilienz sollte integriert werden, d. h. bestimmte Resilienzmerkmale sollten bewusst in eine Supply Chain eingebaut werden. 18, S.13
  2. Kollaboration zwischen verschiedenen Stakeholdern ist erforderlich 18, S.13
  3. Fähigkeit, schnell auf eine Krise zu reagieren. 18, S.13
  4. Schaffung einer Risikomanagementkultur in der Organisation 18, S.13
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Eigene Darstellung von Christopher und Peck (2004) 18, S.24

 

1. Integration von Resilienz 18, S.14

Eine Supply Chain resilienter zu machen, besteht aus drei Schritten.

1. Verstehen der Supply Chain
  • Man muss eine Supply Chain zunächst verstehen, um sie dann resilienter gestalten zu können
  • Mapping-Tools können verwendet werden, um eine Supply Chain vollständig sichtbar zu machen und zu verstehen
  • Ziel des Supply Chain Mapping ist es, kritische Faktoren in einer SC zu finden
  • Dies können lange Vorlaufzeiten, einzelne Bezugsquellen, Verbindungen mit schlechter Sichtbarkeit oder ein hohes Maß an erkennbarem Risiko sein.
  • Eine Liste der für das Supply Chain Mapping zu verwendenden Tools finden Sie im Abschnitt unten
Das Ergebnis dieses Schritts sollte ein Risikoregister für die Supply Chain sein, das alle kritischen Knoten und Verbindungen im Netzwerk der Supply Chain sowie Verfahren zur Überwachung, Abschwächung und zum Management enthält.

2. Strategie der Lieferbasis
  • Sobald ein Bewusstsein für Schwachstellen in einer Supply Chain geschaffen wurde, müssen Entscheidungen über Beschaffungsstrategien getroffen werden
  • Sie sollten sich der Risiken bewusst sein, denen Sie ausgesetzt sein könnten
  • Auf der Grundlage dieser Erkenntnis müssen Sie entscheiden, ob Sie einen oder mehrere Lieferanten für ein Teil haben


3. Gestaltungsgrundsätze der Supply Chain Resilienz
  • Wählen Sie Supply Chain-Strategien, die mehrere Optionen offen halten, denn dies kann die Auswirkungen einer Störung verringern
  • Re-Evaluation der Frage, ob der Effizienz stets der Vorzug vor der Redundanz gegeben werden sollte, und Abwägung der beiden Aspekte mittels Beibehaltung bestimmter Sicherheitsvorräte, wo dies möglich und wünschenswert ist

2. Supply Chain Kollaboration 18, S.17-18

Kollaboration in der gesamten Supply Chain kann jedes Risiko erheblich verringern und abmildern. Daher muss die Schaffung einer Supply Chain Risk Reduction Community eine der wichtigsten Prioritäten sein.
Das Ziel einer Supply Chain Risk Reduction Community ist es, so viel Wissen wie möglich über die Supply Chain zu gewinnen.
In der nachstehenden Liste finden Sie weitere Instrumente und Leitlinien, um detaillierte Einblicke in eine Supply Chain zu gewinnen.

3. Agilität 18, S.18-21

Wichtig für eine agile Reaktion sind agile Partner, die dem Fokusunternehmen vor- und nachgelagert sind. Die beiden Aspekte der Agilität sind Sichtbarkeit und Geschwindigkeit.
1. Sichtbarkeit
  • Supply Chain Sichtbarkeit beschreibt die Fähigkeit, von einem Ende der Supply Chain zum anderen zu sehen.
  • Um die Supply Chain Sichtbarkeit zu erhöhen, ist eine enge Kollaboration zwischen und sogar innerhalb von Unternehmen erforderlich, da jedes Unternehmen oder sogar jede Geschäftseinheit dazu neigt, ihre eigenen Datensilos zu pflegen.
  • Neben Informationssilos kann die Sichtbarkeit von Supply Chains durch größere Bestände vor oder hinter dem Fokusunternehmen beeinträchtigt werden. Dies ist zum Teil auch für den Bullwhip-Effekt verantwortlich.
  • Tools zur Verbesserung der Supply Chain Visibility finden Sie in der nachstehenden Liste.

2. Geschwindigkeit
  • Supply Chain Geschwindigkeit beschreibt Initiativen zur Verkürzung der Zeit, die ein Gut für den Weg durch die gesamte Supply Chain benötigt.
  • Die Zeit ist in diesem Fall zu verstehen als die Zeit von der Bestellung beim Lieferanten bis zur Lieferung des Fokusunternehmens an seinen Kunden.
  • Um mehr Geschwindigkeit in einer Supply Chain zu erreichen, gibt es drei Grundlagen:
1. Prozesse Streamlinen
2. Verkürzung der Vorlaufzeiten für eingehende Aufträge
3. Reduzierung der nicht wertschöpfenden Zeit, denn die meiste Zeit, die Produkte in einer SC verbringen, ist nicht wertschöpfend
  • Tools zur Erreichung dieser Grundlagen, sinder der Liste unten zu entnehmen.

4. Schaffung einer Risikomanagementkultur 18, S.21-22

Genauso wie eine entsprechende Kultur für z.B. TQM ist es auch wichtig, eine Risikomanagementkultur in Ihrem Unternehmen zu haben. Es ist wichtig, dass diese Kultur traditionell nicht nur das BCM, sondern das gesamte SCRM umspannt.
Um eine starke Risikomanagementkultur zu erreichen, können mehrere Maßnahmen ergriffen werden:
1. Starke Führung bei diesem Thema von der Spitze der Organisation
2. Ernennung eines SCRM-verantworlichen Vorstandsmitgliedes
3. Einbeziehung der Risikobewertung der Supply Chain als formellen Teil jedes Entscheidungsprozesses auf jeder Unternehmensebene
4. Einrichtung eines Supply Chain Risk Management Teams, das ein Verzeichnis aller derzeit bekannten SC-Risiken erstellt und führt